Was ist Arbitrum? Das Layer-2-Konzept für Ethereum

Wie Arbitrum der Ethereum-Blockchain hilft, ihre größten Probleme zu lösen
Wer sich für Crypro und Blockchain-Anwendungen interessiert, weiß natürlich, dass sich die Ethereum-Blockchain in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt hat. Dem Projekt haften allerdings noch einige Schwächen an, die diesen Siegeszug infragestellen. Smarte Layer-2-basierte Lösungen wie Arbitrum zeigen jedoch neue Perspektiven auf – auch für Anleger.
Was steckt hinter der Layer-2-Anwendung?
Für die Umsetzung von Smart Contracts ist Ethereum zur mit Abstand wichtigsten Chain geworden. Die jeden Tag millionenfach anfallenden Transaktionen in den Wallets und Anwendungen stellen eine gewaltige Belastungsprobe für die zweitgrößte Kryptowährung dar. Auch mit dem Upgrade, das unter dem Namen Ethereum 2.0 bekannt ist, hat sich das Skalierungsproblem nicht lösen lassen. Diese Schwäche können Layer-2-Lösungen kompensieren.
Die Open-Source-Lösung Arbitrum lässt sich als höhere Ebene (Layer 2) begreifen, auf welche die Transaktionen ausgelagert werden. Dadurch gelingt es nicht nur, die Main-Blockchain zu entlasten, sodass immer mehr Menschen ein Zugang zu Ethereum-Anwendungen ermöglicht wird. Für Layer-2-Transaktionen spricht außerdem, dass sie wesentlich schneller und zugleich kostengünstiger ablaufen als auf dem Mainnet.
Hinter Layer-2-Technologien stehen unterschiedliche Ansätze. Das Charakteristische an Arbitrum sind die Optimistic Rollups. Diese sorgen für eine Art Aufgabenteilung zwischen der Ethereum-Mainchain und der Layer-2-Sidechain. Während Ethereum vor allem dazu genutzt wird, um die Korrektheit der Ergebnisse sicherzustellen, findet die eigentliche Transaktionsverarbeitung vor allem auf der zweiten Ebene statt.
Die 2-Layer-Lösung erlaubt es jedem Prüfer, einen Rollup-Block zu kreieren und seinerseits zu bestätigen, dass andere Blöcke gültig sind. Der Prozess stellt sicher, dass der Code wie beabsichtigt ausgeführt wird. Auf diese Weise bietet er Schutz vor Preisabsprachen und anderen Manipulationsversuchen.
Wie ist Arbitrum entstanden und welche Bedeutung hat es?
Das Arbitrum-Projekt geht auf die Idee der beiden ehrgeizigen Doktoranden Harry Kalodner und Steven Goldfeder sowie des Informatik-Professors Ed Felten zurück. Die drei eint das Ziel, eine möglichst robuste Layer-2-Lösung zu entwickeln. Zu diesem Zweck gründeten sie 2018 das Unternehmen Offchain Labs. Im Lauf der Jahre gelang es den Entwicklern, immer mehr Menschen für ihr Anliegen zu gewinnen und ihr Team stetig zu erweitern. Die Liste der namhaften Investoren ist mit der Zeit immer länger geworden. Zu ihr gehören beispielsweise Redpoint Ventures, Pantera Capital oder Mark Cuban.
Nicht nur die Finanzierungsrunde im September 2021, bei der mehr als 100 Millionen Dollar zusammenkamen, unterstreicht die Überzeugungskraft des Projekts, das alles andere als ein Nischendasein fristet. In kürzester Zeit hat es sich zur größten 2-Layer-Lösung am Markt gemausert. Diese Entwicklung dürfte auch 2023 nicht abreißen, vor allem wegen der klar günstigeren Transaktionskosten, die nur rund ein Zehntel einer herkömmlichen Ethereum-Transaktion betragen. Rechnet man die Transaktionen der beiden großen Layer-2-Entwickler Arbitrum und Optimism zusammen, kommt man auf eine Zahl von 1,4 Millionen Transaktionen täglich. Über die Ethereum-Mainchain werden hingegen nur etwa 1,1 Millionen Transaktionen pro Tag abgewickelt.
Welche Einsatzgebiete gibt es für Arbitrum?
Arbitrum-Anwendungen können grundsätzlich überall interessant sein, wo die Ethereum-Blockchain genutzt wird. Möglichst geringe Gebühren und eine hohe Transaktionsgeschwindigkeit sind Vorzüge, auf die wenigsten User freiwillig verzichten. Einen Schub könnte die 2-Layer-Lösung für Decentralized Finance (kurz DeFi) bedeuten, da dieser Anwendungsbereich zu großen Teilen auf dem Ethereum-Netzwerk basiert.
Mit dem Nova-Update hat Offchain Labs zudem eine Chain speziell für Social- und Gaming-Apps entwickelt. Zu diesen Apps gehört beispielsweise auch Reddit. Das bekannte Internetforum nutzt die neue Technologie für seine Community-Points. Vielfältige Anwendungen wie diese machen es Nutzern leicht, in immer größerer Zahl von den Möglichkeiten der Ethereum-Blockchain zu profitieren.
Um die Attraktivität des Arbitrum-Ökosystems einzuschätzen, lohnt sich auch ein Blick auf den NFT-Bereich, wo trotz eines zurückhaltenden Marktumfeldes in den letzten Monaten viele neue Projekte entstanden sind. Wenn das Interesse an den nicht-fungiblen Token wieder wächst und die Gaspreise im Ethereum-Mainnet anziehen, spricht vieles dafür, dass sich NFT-Plattformen vermehrt für die kostengünstigen Arbitrum-Anwendungen entscheiden könnten.
Was sind die Schwerpunkte bei der Entwicklung von Arbitrum?
Schon bevor das Projekt am 31. August 2021 live ging, erfreute es sich eines breiten Interesses. Das lässt sich an den mehr als 400 Anwendungen erkennen, die bereits vor dem Start in die Whitelist aufgenommen worden waren.
Ein bedeutender Schritt für die Weiterentwicklung war das Nitro-Update im August 2022. Bis dahin ließ die Layer-2-Lösung lediglich einen gedrosselten Transaktionsdurchsatz zu. Diese Beschränkung, die die Stabilität und die Leistung des Netzwerks gewährleisten sollte, wurde mit dem Nitro-Update aufgehoben.
Nun sind nicht nur deutlich mehr, sondern auch komprimiertere und damit günstigere Transaktionen möglich. Der Großteil des Upgrades besteht in einem neuen Prover, der dafür sorgt, dass Arbitrum-Anwendungen auch mit Standardsprachen geschrieben und kompiliert werden können. Dadurch gestaltet sich die Arbeit mit ihnen um einiges einfacher und intuitiver.
Ein wichtiges Puzzle-Teil für die Senkung der Kosten ist die AnyTrust-Technologie, auf der das Nova-Update basiert. Dank ihr ist es nicht mehr nötig, Daten in das Mainnet zu senden. Davon profitieren vor allem Anwendungen mit einem hohen Transaktionsdurchsatz.
Die Rollup-Technologie ist noch sehr jung und problembehaftet, was sich in regelmäßigen Updates niederschlägt. Die Entwickler-Teams sind jedoch zuversichtlich, all diese Herausforderungen zu bewältigen und das Projekt in Zukunft immer mehr dezentralisieren zu können. Vorfälle wie am 14. September 2021, als die Layer-2-Anwendung aufgrund eines Fehlers bei zugleich hoher Nachfrage rund 45 Minuten lang ausfiel, dürften dann der Vergangenheit angehören.
Wie lässt sich in Arbitrum investieren?
Momentan ist es noch nicht möglich, direkt in das Arbitrum-Projekt zu investieren. Die Entwickler haben sich bisher voll darauf konzentriert, die Layer-2-Lösung voranzubringen, während sie einem eigenen Token keine besondere Bedeutung beimaßen. Für die Zukunft sind jedoch Arbitrum-Airdrops angedacht, durch die Nutzer erstmals direkt an der neuen Kryptowährung partizipieren könnten.
Bis es so weit ist, gibt es allerdings heute schon Möglichkeiten, indirekt in das Arbitrum-Ökosystem zu investieren. Ein Bereich, der in letzter Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist DeFi. Wer sich für dezentrale Finanzökosysteme interessiert und Lust hat, mithilfe seiner MetaMask Assets auf Arbitrum zu kaufen, ist bei der DFX-Exchange genau an der richtigen Adresse.